Farbgeschichten

Der Stoff, aus dem die Farben sind

Was sind eigentlich Pigmente?
Sie sind der farbgebende Bestandteil einer Farbe. Es handelt sich dabei um staubfein zermahlene, wasserunlösliche Pulver. Ihren Ursprung können sie aus Mineralien, Erden und sogar edlen Gesteinen haben, synthetisch hergestellt sein oder auch von Pflanzen stammen.

Menschen haben schon immer versucht Farben zu sammeln und zu bewahren. Dabei entstanden so einige abenteuerliche Geschichten.

Mit "Baumsaft" malen?

Damit die wertvollen Pigmente am Papier, der Leinwand, auf Metall oder auf Holz haften bleiben, braucht es ein Bindemittel, das die staubfeinen Farbkörnchen umhüllt und auf dem Untergrund haften lässt. Das Bindemittel bestimmt übrigens die Farbart - mit ein wenig Leinöl entsteht zum Beispiel eine Ölfarbe.

Bei Aquarellfarben ist es der Saft der Akazie, das Gummi Arabikum.
Die bernsteinfarbenen, getrockneten Brocken haben die Eigenschaft mit Wasser immer wieder lösbar zu sein.
So kannst du die Farben aus dem Näpfchen, aus dem Kasten oder sogar auf dem Papier immer wieder aktivieren und bis zum letzten Pigment nutzen.

Befreiende Farben

Das Besondere an den kleinen Aquarellfarben ist, dass sie die Künstler damals sowie heute unabhängig vom Atelier, der Staffelei, von schweren Leinwänden, geruchsintensiven Lösungsmitteln und etlichen Tuben machten.
Man braucht nur seinen Farbkasten, etwas Wasser und Papier.

In Brocken, gepresst und später in Porzellannäpfchen und in Kästen wurden die kleinen Farben immer beliebter.

So unabhängig sie den Künstler machen, so unberechenbar und eigenwillig können die Farben sein, wenn man sie lässt.

Blaues Gold

Nichts war teurer, als reines Blau. Als Primärfarbe ist sie nicht zu ersetzen.

Damals gab es nur wenige Wege an das blauen Pigmente zu kommen. Waid und Indigo ergaben durch Fermentation ein tiefdunkles Blau.
Die aufwendige "Waschung" des Halbedelsteins Lapis Lazuli brachte ein leuchtendes Blau hervor, dass teurer war als Gold.
Heute findet man diese Pigmente kaum noch, da sie durch synthetische Alternativen ersetzt wurden.

Außer hier.

Fortsetzung folgt...